Das antike Mende, das aufgrund des Exports des berühmten Mendäischen Weins eine große Wirtschaftsblüte erlebte, war eine der von Eretria auf der Halbinsel Pallene im 8. Jh. v. Chr. gegründeten Kolonien. Die eigentliche archäologische Stätte mit einer Fläche von 1200 x 600 m befindet sich auf der ebenen Anhöhe und den Abhängen eines mit Kiefern bewachsenen Hügels, der flach zum Meer hin ausläuft. Auf der Akropolis oder „Vigla“, die sich auf der höchsten südöstlichen Stelle des Hügels erstreckt, wurden unterirdische Lagerräume mit Keramik (Gruppen von Abfallgruben) aus dem 12. bis 7. Jh. v. Chr. entdeckt. Auf dem als „Xefoto“ bekannten Plateau legte ein Probeschnitt Abschnitte der Stadtmauern der klassischen Stadt frei.
In der „Vorstadt“, die von Thukydides erwähnt wird und das am Meer gelegene Gebiet der antiken Stadt vor den Stadtmauern umfasste, wurden aufeinanderfolgende Siedlungsphasen vom 9. bis 4. Jh. v. Chr. erforscht. In der in Meeresnähe gelegenen Nekropole, die am Strand des Hotels Mendi gefunden wurde, wurden insgesamt 241 Gräber, vor allem von Säuglingen und Kleinkindern, erforscht, die in großen Gefäßen bestattet waren und vom Ende des 8. Jh. bis zum Anfang des 6. Jh. v. Chr. datieren. Die Gefäße waren hauptsächlich mit Pflanzen- und geometrischen Motiven bemalt oder eingeritzt, und stellen repräsentative Beispiele für den Keramikstil der Chalkidiki dar. Das Heiligtum der antiken Stadt wurde schließlich auf dem sandigen und flachen Kap „Posidi“ 4 km westlich von Mende entdeckt. Zu den freigelegten Gebäuden gehört der Poseidontempel aus dem beginnenden 5. Jh. v. Chr., dessen Identifizierung einer Reihe von eingeritzten Inschriften auf Gefäßen zu verdanken ist.
Die Resultate der bis heute durchgeführten Ausgrabungen im antiken Mende gelten als besonders bedeutend, weil sie belegen konnten, dass eine ständige Siedlung mit stark euböischen Einflüssen hier bereits Ende des 12. – Anfang des 11. Jh. v. Chr. gegründet worden war. Der Charakter dieser so frühen Ansiedlung kann noch nicht genau festgestellt werden, aber dennoch werden neue Details zu unserem Wissen über die euböische Kolonisation im Raum der Chalkidiki und allgemein über die Handelsbeziehungen hinzugefügt, die sich in der Nordägäis während der „dunklen Jahrhunderte“ entwickelten.